Steingasse 5
34613 Schwalmstadt
Zoom Einwahl: https://zoom.us/j/2991640975?pwd=kUxWsa1PbLHk11rULvcb4a4Ew8ONS8.1&omn=93932337347
Meeting ID: 299 164 0975, Passcode: 875911
mit: Prof. Dr. Werner Ruf (Professor für internationale und intergesellschaftliche Beziehungen und
Außenpolitik)
Als der syrische Präsident Baschar al Assad nach 14 Jahren Bürgerkrieg nach Moskau geflohen war, bejubelten vor allem die Länder des Westens die Befreiung des Landes und hofften schon auf die schleunige Rückkehr der nach hier geflüchteten Menschen.
Doch was bedeutet die Machtübernahme von Hayat Tahrir esch-Scham, jener Nachfolgeorganisation der Mörderbanden von Usama Bin Laden und des Islamischen Staates in einem Land, in dem fast 20 christliche Minderheiten, Schiiten, Drusen, Yesiden und Kurden beheimatet sind? Was hat es zu bedeuten, wenn fast zeitgleich die Türkei und Israel in Syrien einmarschieren? Werden so die USA, die bereits einen Stützpunkt in Syrien haben, und Europa noch weiter in den Konflikt hineingezogen? Was sind die Ziele des NATO-Partners Türkei? Wie werden die Völker und Staaten der Region damit umgehen? Wie wird sich der Iran verhalten, der kurz vor der Fertigstellung von Atomwaffen steht? Diese Frage gilt auch für die arabische Vormacht der Saudis.
Ohne einen Ausblick auf die unterschiedlichen Interessen dieser Akteure und die möglichen Interaktionen zwischen ihnen werden Prognosen über die Region kaum möglich sein.
Werner Ruf studierte Politikwissenschaft und Soziologie, Romanistik und Geschichte in Freiburg im Breisgau, Paris, Saarbrücken und Tunis. Im Jahr 1967 wurde er in Politikwissenschaft in Freiburg promoviert. Von 1967 bis 1968 wurde Ruf als Senior Fellow am Center for International Studies der New York University übernommen. In den 1960er und 1970er Jahren verbrachte er mehrjährige Forschungsaufenthalte in Nordafrika.
Von 1971 bis 1975 wurde Ruf zum professeur associé an der Universität Aix-Marseille III ernannt und übernahm dort als Forschungsdirektor das CRESM (Centre de Recherches et d’Etudes sur les Sociétés Méditerranéennes, heute IREMAM: Institut de Recherches et d’Etudes sur le Monde Arabe et Musulman). Im Jahr 1974 folgte er einem Ruf als Professor für Soziologie an die Universität Duisburg-Essen und wechselte 1982 an die Universität Kassel, wo er bis 2003 als Professor für Internationale und Intergesellschaftliche Beziehungen und Außenpolitik tätig war.
Werner Ruf war mehrere Jahre Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK) und von 2010 bis 2013 Dozent an der European Peace University Stadtschlaining (Österreich). Darüber hinaus übernahm Ruf gutachterliche Tätigkeiten u. a. für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das Auswärtige Amt und die EU-Kommission.
Werner Ruf war Mitglied der 2015 aufgelösten AG Friedensforschung und ist Vertrauensdozent der Rosa-Luxemburg-Stiftung.