Vor 15 Jahren wurden die Kreiskrankenhäuser mit den Stimmen von SPD FDP, FWG und Teilen der Grünen an den Krankenhauskonzern Asklepios verkauft. Was damals im Kreistag als Verbesserung der Gesundheitsversorgung hochgelobt wurde hat sich in das genaue Gegenteil verkehrt:
Asklepios hat sich als unfähig erwiesen, in Melsungen eine bedarfsgerechte klinische Grundversorgung zu gewährleisten. Der Konzern hat hauptsächlich in profitable Bereiche des Krankenhauses investiert. Die technische Ausstattung in nicht-profitablen Teilbereichen wurde grob vernachlässigt. Die Arbeitsbedingungen für das Personal haben sich stetig verschlechtert. Wegen der unerträglichen Zustände wandern immer mehr Mitarbeiter ab.
Eine ausreichende medizinische Grundversorgung durch das Melsunger Krankenhaus ist seit längerer Zeit nicht mehr gewährleistet. Asklepios hat alle profitablen Filetstücke aus dem Krankenhaus geschnitten und den Rest verkommen lassen.
Die Übernahme des Krankenhauses durch einen verantwortungsvoll handelnden Betreiber ist deshalb dringend geboten.
Die Verhandlungen mit dem Fritzlarer Heiligen Geist Hospital stehen vor dem Aus. Ein neuer Investor ist angesichts der unattraktiven Situation des Melsunger Krankenhauses nicht in Sicht.
Als einzige Möglichkeit bleibt somit nur die Übernahme des Krankenhauses durch einen öffentlichen Träger. Hier kommt hauptsächlich der Schwalm-Eder-Kreis in Betracht. Dies ist nur möglich, wenn auch die hessische Landesregierung den Rückkauf finanziell unterstützt.
Das Beispiel Crivitz im Landkreis Ludwigslust -Parchim zeigt, dass es funktioniert: Dort wurde das Krankenhaus 1997 an Asklepios verkauft: Auch hier vernachlässigte der Konzern systematisch die nicht-profitablen Bereiche. Um eine bedarfsgerechte klinische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, kaufte der Landkreis Ludwigslust-Parchim das Krankenhaus im Dezember 2020 zurück. Die Rekommunalisierung konnte nur stattfinden, weil die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern und der Landkreis sich einig waren und entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt wurden.
Auch hier zeigt sich wieder: Krankenhäuser gehören in öffentliche Hand. Privatisierungen führen ins Desaster.